stadt_politik

Mittwoch, 20. August 2008

spö_vom leserbrief zum ohrwaschl_ach so bürgernah

die spö will offensichtlich wieder "bürgernäher" erscheinen. deshalb leserbrief schreiben, wie jedeR andere bürgerIn auch, statt einer bezahlten anzeige oder einer medienkooperation a la faymann (wohnkurier bis öbbkampagne). der wiener bürgermeister zieht das volk feudal am ohrwaschl, er wirkt müde und wird immer launiger. wie wärs mit raus aus den dienstwägen und öffi fahren in wien oder bahnfahren in österreich? da würden häupl und faymann schnell sehen, dass hier handlungsbedarf besteht. die bahnsteige äusserst eng, die waggons der öbb oft überfüllt, unpünktlich und die öffis in wien zur fussballeuropameisterschaft deutlich besseren service bieten konnten. warum nicht immer? warum nicht wirklich bürgerInnennah?
Mittwoch, 2. Juli 2008

Kommentar Zum Zustand der Sozialdemokratie III: Eine Direktvergabe und ein Teilabriss.

herrlich auf den punkt gebracht und einige gründe warum ich in wien politisch arbeite...

"Falter" Nr. 27/08 vom 02.07.2008 Seite: 6
Von: Dietmar Steiner
Verweigerte Moderne
Was ist eine wirklich seltene Stadt? Eine Stadt ohne Brücke von Santiago Calatrava. Rund 30 andere Städte haben schon eine. Planungsstadtrat Rudolf Schicker hat nun entschieden, auch Wien mit einem Kitschmonster des spanischen Architekten Calatrava zu verschönern, jenes Zauberers, den alle, die keine Ahnung von Architektur und Konstruktion haben, für einen genialen Architekten
halten. Aber es ist keine wirkliche Katastrophe. Wien hält das aus. Die Wiener wird's freuen, Stadtrat Schicker wird sich ihrer mehrheitlichen Zustimmung erfreuen dürfen, wenn einmal Calatravas Brücken-"Skulptur" die Triester Straße markiert. Und ein eloquenter Kunsthistoriker, Wilfried Seipel vielleicht, der
seine überflüssige Calatrava-Vogelkadaver-Schau im Kunsthistorischen Museum einst damit begründete, er habe diese nur gemacht, weil das Architekturzentrum Wien diesem "Genie" nicht den nötigen unterwürfigen Tribut zu zollen bereit gewesen sei, wird dann möglicherweise sogar eine kunsthistorische Verbindung
von Calatravas Brücke zur Spinnerin am Kreuz herstellen können. Stichwort: "Neoneogotik" im elaborierten Las-Vegas-Stil.

Es spielt auch keine Rolle, jedenfalls will ich nicht beurteilen, ob die Direktvergabe an Calatrava rechtens ist oder nicht. Es würde mich aber wundern, wenn die Stadt Wien nicht intelligent genug wäre, wie schon bei der letztlich geglückten Wiener Messe oder dem katastrophalen Pratereingang, irgendeine "von der Stadt unabhängige" Institution oder Firma vorzuschalten, die dann die Verantwortung für zu erwartende Kostenexplosionen und Konkurse
übernimmt. Schließlich hat die nicht einmal behindertengerechte neue Fußgängerbrücke Calatravas in Venedig schlicht das Doppelte des veranschlagten Budgets verschlungen. Und seine Fußgängerbrücke in Bilbao musste umgebaut werden, weil einfach zu viele Unfälle stattfanden. Calatravas Klage gegen die Stadt Bilbao auf Unveränderbarkeit seines "Kunstwerks" wurde vom Gericht kühl abgewiesen: Eine Brücke ist kein Kunstwerk. Es ist also wohl nur in Wien eine "Kunst", eine Brücke zu bauen. Aber vielleicht sollte Schicker aus einem Gespräch des Architekten Jacques Herzog mit dem chinesischen Künstler Ai Wei Wei zitieren: Architektur ist die Bewegung vom Nutzlosen zum Nützlichen und Kunst die Bewegung vom Nützlichen zum Nutzlosen.

Die eigentliche kulturpolitische, stadtplanerische und architektonische Katastrophe ist aber, dass die Stadt Wien gleichzeitig mit der Beauftragung der Calatrava-Brücke einem ökonomisch nicht begründbaren Teilabriss der "Stadt des Kindes" von Anton Schweighofer zustimmt. Für jene, die es noch nicht
wissen: Die "Stadt des Kindes" machte sich die Stadt Wien selbst zum Geschenk, um anlässlich des 50. Geburtstages der Republik 1969 bis 1974 an der westlichen Wiener Stadteinfahrt ein Ensemble zu errichten, das die Idee der Kinderdörfer in eine urbane Struktur zu übersetzen hatte. Schweighofers Konzept der "Stadt in der Stadt" wurde zu einem international gefeierten
Beispiel der Architektur und ist heute ein sichtlich verdrängtes
kulturpolitisches Symbol für eine mutige sozialpolitische Vision der Wiener Sozialdemokratie. 2002 wurde das Heim geschlossen und in einer Ausschreibung nach neuen Nutzungen gesucht. Nach einer folgenden komplizierten Planungsgeschichte gibt es heute von den Architekten Stelzhammer, Lindner, Weber ein überzeugendes und intelligentes Konzept und einen Entwurf der
Neunutzung der "Stadt des Kindes" für geförderte Wohnungen unter Wahrung der bedeutenden historischen Konzeption. Es könnte so ein Pilotprojekt für die komplexe und schwierige Aufgabe der Sanierung der Nachkriegsmoderne werden,
eine der wichtigsten Aufgaben zeitgenössischer Architektur.

Doch trotz aller Unterstützungen von Wohnbaustadtrat Ludwig und der Wohnbauförderung liegen die Kalkulationen des Bauträgers noch immer um fünf Prozent (!) über den förderbaren Kosten, weshalb drei der fünf Wohnhäuser der "Stadt des Kindes" abgerissen und neu gebaut werden sollen. Und warum? Weil die "Stadt des Kindes" auch Sozial- und Kultureinrichtungen wie ein Schwimmbad und einen Mehrzwecksaal beinhaltet, die aufwendig wiederhergestellt und dem ganzen Bezirk zu Recht zur Verfügung gestellt werden sollen. Warum diese Kosten in der Summe der Sanierung und des Neubaus der Wohnbauten untergebracht
und letztlich von den künftigen Bewohnern bezahlt werden sollen, ist nicht nachvollziehbar. Denn eigentlich ist dafür in Wien Stadträtin Laska und nicht der Wohnbaustadtrat zuständig. Natürlich haben, scheinbar, der jenseitige Pratereingang, die kitschige Calatrava-Brücke und die immer noch mögliche
Rettung der "Stadt des Kindes" mit einem zukunftsweisenden architektonischen Konzept nichts miteinander zu tun. Ideologisch aber sehr wohl. All das zeigt tiefstes provinzielles Kulturbewusstsein, das sich keinen Zentimeter mehr vom
Boulevard erheben will. Die Stadt Wien opfert ein einzigartiges
sozialpolitisches Symbolbauwerk ihrer eigenen Nachkriegsgeschichte aufgrund von derzeit fünf Prozent erwartbaren Mehrkosten zugunsten unkalkulierbarer
populistischer Spektakel. Es ist höchste Zeit, dass sich die Wiener
Sozialdemokratie ihrer eigenen kulturellen und ideologischen Wurzeln besinnt. Oder findet nach dem Austrofaschismus, dem Nationalsozialismus nun eine heutige neuerliche Vertreibung oder Verweigerung der emanzipatorischen Moderne durch die Sozialdemokratie selbst statt ? Das Schicksal der "Stadt des Kindes" ist somit keine ökonomische, keine architekturhistorische, es ist eine politische Frage, an der sich die Wiener Stadtpolitik messen wird müssen.

Dietmar Steiner ist Direktor des Architektur Zentrums Wien.
Montag, 30. Juni 2008

Moscheen bauen im 21.Jhd, aber wie?

Vortrag und Diskussion mit DI Azra Aksamija,
Massachusetts Institute of Technology.
Alev Korun und Sabine Gretner
am 1. Juli
Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse,
Grauer Salon
Stiege 8, 1.Stock, Raum 319

Einladung:
Einladung_Moscheen_bauen_im_21-_Jh_07_08 (pdf, 156 KB)

warum kann für die öffis nicht immer euro sein?

juni 08 geht für mich in die stadtgeschichte ein, weil die u-bahnen bis 1.30 uhr durchgehend und ganztags im minitakt 3-5min gefahren sind. das sollte immer so bleiben, sehr komfortabel und gut besucht. wie enttäuscht werden -während der euro von pkw auf öffi umgestiegene- neue öffi nutzerinnen sein, wenn sie abends wieder ewig (auf den nachtautobus) warten müssen :(
und wie lange werden sie den pkw stehen lassen?
Montag, 16. Juni 2008

häupls taktik

kann es sein, dass häupl sich spö-intern bundespolitisch so engagiert um von eigenen troubles in wien abzulenken?
bzw. sind immer die anderen " die oberen" an schlechten umfragewerten schuld?
psychatrieskandal und untersuchunskommission,
schlechtes management der euro-fanzone ( inkl. hütteldorf deal), riesenradplatzdebakel, ausgliederung wien kanal, noch immer keine gesamtschulreform....
Donnerstag, 12. Juni 2008

die stadt des kindes

stadt-des-kindes
ein anfang der 70er jahre als neuartiges heim für kinder und jugendliche errichteter bau von arch. schweighofer. nun wird dem bauträger arwag zugestanden mehr als die hälfte der wunderbaren international beachteten anlage zu zerstören - anders sei das areal nicht für wohnbau zu verwerten. die rote stadtregierung ist bereit eine ikone des sozialen wiens zu zerstören. man hätte sich bemüht, aber anders ginge es leider nicht. der bauträger arwag hat druck gemacht und gewonnen. man hätte geld in die hand nehmen müssen um hier in den sanierten bauten geförderte wohnungen unterzubringen, und vor allem auch die soziale nutzung weiter zu entwickeln. 4 mio euro hätte das an wohnbauförderungsmittel gekostet und 4,7 mio bekäme man von der arwag. nur 700.000 euro erlös für die stadt - das ginge nicht. ich denke, das geht sehr gut, wenn man will. denn nicht aus jedem wertvollen stück dieser stadt soll man profit machen, sondern langfristiger denken und den sozialen nutzen höher bewerten. die spö-regierung hat jegliches gefühl dafür verloren. schade, dass wir uns die erhaltung dieses kulturhistorisch und sozial innovativen projektes als gesellschaft nicht mehr leisten wollen. unglaublich wofür sonst geld ausgegeben wird. (siehe 15 mio euro riesenradplatz) sehr traurig! beschämend.
Freitag, 6. Juni 2008

wortprotokoll dringliche anfrage zu riesenradplatz und prater

unglaublich aber wahr , ...

Dringliche-Anfrage-Projekt-Prater-und-Riesenradplatz-Neu (doc, 160 KB)
Donnerstag, 5. Juni 2008

freunderlwirtschaft und verantwortung I

die gestrige debatte war mehr als ernüchternd, eigentlich schockierend und noch dazu fast unter ausschluss der öffentlichkeit. ( der rotfunk "wien heute" hat sich auf eine kleine meldung beschränkt und wie immer häupl und nettig massig platz gegeben,...)
in laskas welt habe ich schuld, daran dass explore 5d in wirtschaftlichen schwierigkeiten ist, und die kleinen unternehmen nun auf ihr geld warten müssen. sie hätte mit dem ganzen wenig zu tun, denn die riesenradplatzerrichtungsgmbh als 100%tochter der stadt wien marketing und prater service gmbh ( ebenfalls 100% tochter der stadt wien) falle nicht in ihr aufgabengebiet. sehr interessant- hat man doch aus ihrem ressort diesen ausgegliederten unternehmen 15 mio steuergelder für das projekt gegeben, das projekt steht auf stadt wien grund und vor kurzem hat sich noch gemeinsam mit explore 5d heftig die werbetrommel gerührt. wien ist anders! und ich bin sicher, dass das nicht die letzte debatte zu diesem debakel war. die bauunternehmer sind sehr sauer und arbeiten nun mit eigentumsvorbehalten, weil sie immer noch kein geld gesehen haben. manche werden so weit gehen, teile wieder auszubauen, wie etwa die türen entlang der ausstellungsstrasse beim restaurant eisvogel....
und im herbst/ winter 08 kommt der kontrollamtsbericht - es bleibt spannend!
Dienstag, 3. Juni 2008

4.juni 08 im gemeinderat

dringliche anfrage an vizebürgermeisterin grete laska.
zum thema riesenradplatzdebakel. nach meiner begründung für die anfrage muss laska auf 18 konkrete fragen im zusammenhang antworten, dann folgt eine debatte die laut geschäftsordnung max.
180 min lang dauern darf.
wahrscheinlich beginnt die dringlich etwa um 16.00.
wird sicher spannend, ich hoffe wir sehen uns!
Freitag, 30. Mai 2008

freunderlwirtschaft und verantwortung

prater-von-oben
am montag 26.5. hatte ich die finanziellen schwierigkeiten der fa. explore 5D und den ärger der am projekt beteiligten ausführenden unternehmen über preisnachlassverhandlungen und drohende konkursverfahren an die öffentlichkeit gebracht. am dienstag wurde der vertrag zwischen dem generalunternehmer explore 5D mit der RiesenradplatzerrichtungsgesmbH und der Immoconsult aufgelöst. am mi beginnt die politisch verantwortliche schon sich abzuputzen und zu distanzieren. dem hören nach, sei man tief zerstritten.
wie unprofesionell das ganze! ein projekt über freundschaft ohne vergabemodalitäten, oder prüfung der kompetenz des unternehmens einzufädeln und sich dann im streit nach nicht erbrachter leistung zu trennen.
hallo frau laska: sie leiten hier keinen bastelworkshop, sondern ein 32 MIO euro projekt an einem der prominentesten plätze in wien!
Sie tragen die Verantwortung und nicht explore 5D.
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