Mittwoch, 3. Juni 2009

open house mit grünen vorwahlen

gestern abend gabs einen kennenlernabend für die wiener grünen und die grünen vorwahlen aktiven, mitorganisiert von den initiatorInnen von http://www.helge.at/2009/04/ein-experiment-gruene-vorwahlen/.
ich musste früher gehen, deswegen ist mein eindruck vielleicht unfair und spätabends wurde es noch so richtig interaktiv. ich selbst war enttäuscht, weil ich dachte es geht ums gegenseitige kennenlernen. was wollt ihr von uns? warum? wer sind wir? wer seid ihr? welche bilder gibt es über uns und wer sind wir wirklich? welche arbeit leisten funktionräInnen, mandatrarInnen abseits von bloggen, twittern. was bedeutet politische arbeit in wien?
ich hatte eher den eindruck, dass wir von den chancen des web2.0 überzeugt werden sollten, was für die meisten, jedenfalls für mich nicht notwendig war. ich bin schon überzeugt, dass das gute kommunikationswege sind - allerdings nicht die einzigen.
in einem persönlichen gespräch bin ich leider auch noch nicht weitergekommen, hier treffen wahrnehmungswelten aufeinander:

"die grünen gemeinderätinnen sollen sich präsentieren".
ja ok, ich hab mein weblog seit 5 jahren (zugegeben oft vernachlässigt) und du kennst es nicht? sollen jetzt alle gemeinderätinnen ein weblog haben?
"nein"
was ist dann das ziel?
"sie sollen sagen wer sie sind."
aber ein klick auf die grüne website http://wien.gruene.at und du siehst sie alle, den namen gegoogelt und du weisst alles über unsere politischen aktivitäten. wo ist das problem?
"es gibt kein problem. es soll auseinandersetzung stattfinden."
"ok. aber doch eher um politische inhalte, themen, entscheidungen. was sind eure themen"
"? darum gehts nicht, dass ist eure aufgabe - ihr seid ja in der politik."

war wohl gestern ein erster schritt, hoffe wir werden uns bald so richtig auseinandersetzen.
muesli - 3. Jun, 12:47

Da habe ich gestern von einigen Grünen diametral entgegengesetztes Feedback gekriegt, ich hoffe die äußern sich auch irgendwo.

gleicher abend, ganz andere wahrnehmung

ja, ich schätze auch, das man einen solchen abend zur vollen länge mitnehmen muss, um ihn zu beurteilen, denn die dramaturgie des ganzen macht es aus. ich bin um halb eins gegangen, gerade die letzten sessions waren meiner ansicht nach sehr intensiv in der auseinandersetzung (ich war in der von sigrid und andreas angebotenen).

der punkt mit den themen scheint wohl ein nie aufzulösendes missverständnis, meine antwort darauf ist immer die gleiche: gruenevw ist _keine_ protopartei, es geht nicht darum, themen einzubringen, die da nicht wären, sondern schlicht und einfach um den beginn einer partizipation, den viele individuen haben. nicht einmal das beitrittsformular der grünen fragt themen ab, verstehe nicht, wieso menschen, die grüne unterstützerinnen werden wollen, jetzt immer dazu befragt werden. denn ja: die themen sind die aufgabe der partei, die themen, für die die grünen stehen, sind ja gerade ihre stärke!

korrektur

sondern schlicht und einfach um den wunsch des beginns einer partizipationsmöglichkeit, den viele individuen haben.
sab - 3. Jun, 13:54

freut mich,

wenns später partizipativer wurde. ich will jedenfalls bei unserem nächsten zusammentreffen mehr über anderes - nenns "themen" reden, als über blogs hören und sprechen. sind ja auch nur ein medium (zugegeben genial interaktiv...) für das, was uns eigentlich bewegt und darüber sollten wir uns doch austauschen. wie wollen wir grüne wien haben? und was tun wir dafür? darum gehts doch, oder hab ichs noch immer nicht verstanden?
muesli - 3. Jun, 14:44

Sorry Sabine, aber dann bist du in die falschen Sessions gegangen. Law of two feet - einfach in die Sessions gehen, die dich interessieren. Gab drei parallele Slots.
Martin Schimak - 3. Jun, 15:06

Der Abend war sowohl thematisch als auch qualitativ sehr unterschiedlich in den verschiedenen Sessions. Es gab nicht nur die Web2.0 Sessions sondern auch jene, in denen die Diskussionen eher von Grünen getriggert wurden. Ich selbst habe eine eher unerquickliche Diskussion zu "Wahlverein vs Partei" verfolgt in der ersten Session, die leider schon wieder enden musste als sie kaum begonnen hatte und daher eher ein schales Gefühl hinterliess. Meine weiteren Sessions waren dann super inkl. einer sehr guten Diskussion zum Abschluss mit so einigem grünen "Urgestein". Junggebliebene Geister.

Mein Tipp fürs nächste Mal: Sessions zu politischen Inhalten müssen Minimum 1h dauern "dürfen", vielleicht sogar 1 1/2h, jedenfalls nicht 1/2h. Wenns kürzer ist, kein Problem, dann ist mehr Zeit fürs Socializing zwischendurch. Das Minibarcamp Format auf einen Abend beschränkt war durch den Andrang an Themen ein wenig überfordert.

Klar ist im übrigen weiters auch, dass echt offene Diskussionen zu inhaltlichen politischen Fragen nicht "befreit" stattfinden werden, solange immer noch die Frage im Raum schwebt, ob man ideologiekompatibel ist. Wie offen die Grünen diesbezüglich sind wird sich für mich erst weisen - es ist ein Herantasten auf individueller Basis. Wo ich gar nicht mitkann, und auch Comments in der Art habe ich an diesem Abend vernommen: Wer schon Berührungspunkte zu SPÖ/ÖVP/LIF hatte ist im Endeffekt nicht grünkompatibel. (Einzig die KPÖ scheint mir ziemlich durchgehend von diesen Vorbehalten ausgenommen zu sein - und es gibt übrigens auch einen ehemaligen KJÖler von dem ich weiss unter den Vorwählern)

Und was ich mittlerweile wirklich nur noch schwer beantworten kann, weil ich es sooft schon beantworten musste und als Nichtpolitiker die oftmalige Wiederholung von Botschaften nicht gewohnt bin: "Was sind Eure Themen?". --> Es gibt keine gemeinsamen Themen ausser dem Thema, vermehrt partizipieren zu wollen. Es gibt sehr viele inidividuelle Themen, von denen ich einige von meinen im Anschluss angeregt diskutieren durfte - es waren allerdings eher strategische, bundespolitische Diskussionen.

Lg, next time vielleicht mehr face2face!

Max Kossatz (Gast) - 3. Jun, 15:09

Gespräch von gestern

hallo Sabine,

das oben zitierte Gespräch hast du gestern mit mir geführt.
Was du leider nicht erwähnst ist der Satz mit dem du das Gespräch angefangen hast, dann wird vielleicht einiges klarer.

Du hast mich gefragt: "was habt ihr alle gegen die Grünen?" und ich habe darauf gesagt "nichts, wieso sollte ich was gegen die Grünen haben?" Dann du wieder: "Warum wollt ihr das alle Grünen einen blog schreiben?" Meine Antwort: "das will ich überhaupt nicht, macht ja keinen Sinn."

Ich entschuldige mich auch bei dir das ich nicht wusste das du den Pratervorplatz-Skandal aufgedeckt hast, ist mir echt entgangen wer das an die Öffentlichkeit gebracht hat, obwohl ich, beruflich, eigentlich den ganzen Tag Nachrichten lese.

Auch hast du die Reihenfolge der Zitate ein bisschen verdreht, aber ist ja egal.

Der Abend gestern war sehr spannend und es gab jede Menge gute Diskussionen, hätte sich ausgezahlt länger zu bleiben!

Ich hoffe das nächste Zusammentreffen läuft besser ab :)

sab - 3. Jun, 16:05

lieber max,

ja das war nur grob aus dem gedächtnis wiedergegeben und mehr ein eindruck als ein echtes gesprächsprotokoll.
sollte auch eher mein unrundes gefühl zum ausdruck bringen, das ich möglicherweise mitverschuldet hab, indem ich zu spät gekommen bin ( hatte vorher eine andere veranstaltung mit grünen bezirksrätinnen zum thema wiener bauordnung - sehr spannend in meinen augen!) und früher wegmusste.

mein erster satz war sicher: ich seh euch heute zum ersten mal. wer seid ihr? was wollt ihr von den grünen? was habt ihr gegen die grünen, kam dann auch vor.... aber wie gesagt, war ja nicht so genau wiedergegeben.

nächstes mal wirds besser laufen!
Jürgen Koprax (Gast) - 4. Jun, 11:10

So habe ich das Open House Camp wahr genommen


schimi (Gast) - 4. Jun, 15:17

Also mein Eindruck des Abends war sehr wohl, dass es um das gegenseitige Kennenlernen ging und dass das auch durchaus geklappt hat. Das "Problem" ist aber gerade, dass es sich bei den Grünen Vorwahlen eben um keine Gruppierung handelt die ein bestimmtes großes Thema einbringen will (wundert mich auch, dass das immer wieder auftaucht), insofern kann so ein Kennenlernen auch nicht mit einem großen Vortrag eines Sprechers oder so ähnlich stattfinden. Ich denke die gewählte Form war daher ein - aus meiner Sicht durchaus brauchbarer - Versuch in kleineren Gruppen, unterschiedlichste Themen anzusprechen, die von beiden Seiten kommen. Das Web 2.0 kommt für meinen Geschmack auch ein bisschen zu häufig in den Gesprächen vor, weil es natürlich nicht darum geht irgendwen von dessen Chancen zu überzeugen. Die diesbezüglichen Sessions waren aber aus meiner Sicht einfach als Angebot einiger grüner Vorwähler zu sehen, weil von Grüner Seite her ja doch auch einige Fragen und Unsicherheiten diesbezüglich aufgetaucht sind. Wen es nicht interessiert, für den gabs aber genug andere Sessions. Ich zum Beispiel war in keiner einzigen Session in denen Web 2.0 auch nur angeschnitten wurde, da kommts schon auch darauf an wo du hingehst bzw. kannst du ja auch einfach weitergehen, wenns dich nicht interessiert. Und persönliche 1:1 Gespräche gabs meiner Auffassung nach, nach den Sessions durchaus sehr viele, da hast du vielleicht auch einiges verpasst.

Und ein Satz noch zu eurem halbzitierten Gespräch: Ich persönlich kann mich da Max Kossatz größtenteils anschließen: Ich habe definitiv nichts gegen die Grünen, ich will auch nicht von euch verlangen dass ihr jetzt alle Blogs schreibt, und ich kenne auch keinen gemeinsamen Themen, die die Grünen Vorwähler jetzt einbringen möchten! Insbesondere den ersten Punkt finde ich fast ein bisschen traurig, dass unser aller Interesse und Engagement an den Grünen scheinbar (zumindest teilweise) auch als Angriff interpretiert wird. Da gibt es scheinbar doch noch einige grundlegende Missverständnisse.

Aber genau um diese aufzuklären ist dieses gegenseitige Kennenlernen so wichtig, also wie du sagst: hoffentlich klappts beim nächsten Mal besser.
lg

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