Freitag, 24. Juli 2009

Bau-Bananenrepublik Österreich

ausnahmsweise viel text, ist aber enorm wichtig!
hier wäre sehr sehr viel geld einzusparen!

Grüne Wien präsentieren Maßnahmenpaket TEIL I gegen Bauflops der öffentlichen Hand am Beispiel KH Nord

Die Bau- und Planungsflops der öffentlichen Hand der vergangenen Jahre (Skylink, Bahnhofcity, Hauptbahnhof, Riesenradplatz, KH Nord, AKH ...) haben ein ähnliches Muster. Anstatt die Vorgänge zu analysieren und aus den Fehlern zu lernen, wird das System weiter stur durchgezogen, trotz Vergabegesetz und klaren Empfehlungen des Baukulturreports. Warum? Die Profiteure haben ein enges Netzwerk geflochten, an dem alle Beteiligten profitieren. Selbst wenn die Vorgänge ans Licht kommen, wird zuerst bestritten, dann werden die Kritiker verunglimpft, letztlich wird ein Beteiligter „geopfert“ und mit Abfindung des Dienstes enthoben. Politische Konsequenzen oder gar andere Vorgehensweisen bei Folgeprojekten bleiben aus.

Die Grünen Wien setzen sich dafür ein, dass die öffentliche Hand beim Bauen mit gutem Beispiel vorangeht und Bauen als kulturellen Akt versteht. Es müssen die besten Bauten realisiert, die Steuergelder transparent, verantwortungsvoll und nachvollziehbar eingesetzt und die Vergabe- und Baugesetze eingehalten werden. Was sich in Österreich abspielt, entspricht einem Selbstbedienungsladen für das Netzwerk. Österreich gleicht derzeit einer Bau-Bananenrepublik.

KH NORD - Wie man es nicht macht.
Um ein modernes Spital zu bauen, bräuchte es als erste Schritte:


1. Schritt
GUT:

Einen Bauherrn mit Verantwortungsgefühl für Steuergeld, der Entscheidungen transparent und nachvollziehbar trifft und über die notwendigen Kompetenzen verfügt.

BÖSE:
Informationen werden für die Öffentlichkeit lediglich über Pressemitteilungen erteilt, wenn nach fünfjähriger Planungsphase schon alles entschieden ist. Projektleiter ohne Bauerfahrung werden eingesetzt.

KAV-Direktor Dr. Wilhelm Marhold ist vom Kontrollamt schon mehrmals für unsaubere Immobiliendeals gerügt worden und wurde von den Großprojekten nach einigen Misserfolgen abgezogen. Frau Mag. Loidl-Kocher hat Erfahrungen im Personalwesen und keinerlei Erfahrungen im Baubereich.

2. Schritt
GUT:

Die Entscheidungsträger verfügen über Idee und Verständnis wie derzeit moderne Spitäler international gebaut werden. Empfohlene Bettenanzahl um die 300. Best Practice: beispielsweise in den Niederlanden.

BÖSE:

Von geplanten 600 Betten, wächst das Spital in der Planungsphase auf über 860. Grund dafür: der Statut des KAV. Ab mehr als 800 Betten erhält ein Spital eine eigene technische Direktion und 100 Beamtenposten. Das freut den KAV-Direktor und müsste die Finanzabteilungen des Rathauses alarmieren, noch dazu wo entgegen dem Ziel die Akutbetten in Wien zu minimieren die Bilanz der Akutbetten in Wien dadurch steigen wird.

3. Schritt
GUT:

Rechtzeitige Grundstücksvorsorge in geeigneter Lage. Wenn keines gefunden wird, Ausschreibung nur für Grundstück und Überbindung des Bundesvergabegesetzes für weitere Schritte. Architekturwettbewerb sichert Qualität. Bauträgerwettbewerb ermöglicht ökonomischen Wettbewerb und bietet Chancen auch für kleinere Unternehmen. Wettbewerb ist garantiert.
Best Practice in Wien: Neue Geriatriezentren

BÖSE:
Grundstück inklusive Total-Unternehmerverfahren. Das bedeutet, dass nur Wenige teilnehmen können und nach dem Bundesvergabegesetz die Bauleistung nicht mehr extra ausgeschrieben werden muss! Der Bauherr ist dem Bauunternehmen ausgeliefert, noch dazu, wenn es kein genaues Leistungsverzeichnis für den Bau gibt. Die Firma Porr freut sich, die Steuerzahler zahlen.

Einsprüche im Verfahren sind die Folge. Die Firma STRABAG gewinnt zwei Urteile des Vergabekontrollsenats. Nach der Aufregung um das Stadion Klagenfurt kommt es zu Arbeitsgemeinschaften zwischen Porr und STRABAG. Die Einsprüche werden zurückgezogen. Zufällig sind dort auch die selben Architekten Wimmer und Eisenköck beteiligt, die sich dem Vernehmen nach nun im „HEALTH Team Wimmer“ widerfinden sollen.

Verspäteter Grunstückskauf: Die Durchführung des Architekturwettbewerbes wird auf dem noch nicht gekauften Grundstück ausgelobt, was bedeutet, dass man gegenüber dem Grundstückseigner in einer extrem schwachen Position bei den Kaufverhandlungen ist. Die Kosten steigen.

Conclusio
Die zuständige Stadträtin Wehsely und KAV-Marhold wollen offensichtlich ein Spital mit mehr als 800 Betten mit einem ganz bestimmten Bauunternehmen auf einem ganz bestimmten Grundstück mit ganz bestimmten Architekten bauen. Mithilfe des roten Netzwerkes PORR – ÖBB - Siemens und diversen Tricks steht man nun bei einem überdimensionierten Spitalsprojekt, an einem nicht ausreichend auf Eignung geprüften Standort und einer vorab Kostenexplosion.

Die Profiteure liegen auf der Hand, die Allgemeinheit zahlt. Die verantwortlichen StadträtInnen Wehsely und Schicker, sowie der Wiener Bürgermeister schauen zu.

Empfehlungen wie mit Bauten der öffentlichen Hand vorzugehen ist, werden ignoriert um das Netzwerk zu bedienen.
Johannes (Gast) - 2. Aug, 17:08

...

schön

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