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http://wien.at/stadtentwicklung/step/step.htm
ansehen und mitreden!
Meiner Meinung nach bis jetzt ein wenig ambitionierter, sehr weicher Plan, der nicht einmal die derzeitigen Rahmenbedingungen für Stadtentwicklung benennt.
Welche konkreten Ziele will man erreichen ?
MIt mit welchen Instrumenten, finanziellen Mitteln, bis wann ?
Einige Seiten weniger, aber dafür konkreter und inklusive mutiger Reformen der Planungsinstrumente (Bauordnung, etc...) würden der Entwicklung der Stadt sicher gut tun!
Die Stadtlandschaft als Lesebuch für Geschichte, als gebautes Abbild unserer Gesellschaft.
Stadtplanung erfordert viel Sensibilität, um Bestehendes zu analysieren und mögliche Entwicklungen vorherzusehen. Es gilt Funktionen für bestimmte Orte vorzuschlagen, wertvolles zu schützen und Entwicklungsspielraum zu ermöglichen. Werden diese Entscheidungen kurzsichtig und einseitig gefällt, entstehen Probleme, die für jahrzehnte das Leben in der Stadt erschweren. Zum Beispiel befriedigt man mit einem Einfamilienhaus „dem Traum der glücklichen Familie“ in einer Gartensiedlung, die Einzelinteressen einiger weniger. Der unökonomische, und selbst bei „Biohäusern“ gar nicht ökologische Verbrauch an Boden und städtischen Ressourcen für Kanalisation, Straßenbau, etc. verursacht der Gesamtbevölkerung enorme Kosten. Ganz zu schweigen davon, dass meist die Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die soziale Infrastruktur vernachlässigt wird und „die glückliche Familie“ letztendlich im Stau steht und neue Straßen, und die damit verbundene Zersiedelung und Zerstörung der Naturlandschaft am Stadtrand fordert.
Die größte Schwierigkeit in der Stadtplanung liegt also darin, die verschieden starken und mächtigen Interessen aus Politik, Wirtschaft und der Bevölkerung abzuwägen. Vorraussetzung dafür ist neben fachlichem Wissen eine genaue Kenntnis der städtischen Vielfalt, ihrer topografisch, klimatisch, naturräumlichen Eigenheiten, Defiziten und Qualitäten.
Eine Herausforderung für die Zukunft stellt daher unter anderem eine Reform der Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung dar,
die auf diese stadtteilspezifischen Charakteristika Rücksicht nimmt, und die bestehenden Strukturen weiterentwickeln sollte. Die Probleme bei Geschäftsstraßenwidmungen, mit dem berühmten §69, leerstehenden Erdgeschosszonen, etc...können scheinbar mit der bestehenden Rechtslage sowohl für die Bevölkerung als auch für die Bauwirtschaft und PlanerInnen nicht zufriedenstellend gelöst werden.
Ausserdem zeigen Beispiele aus London, Zürich und Barcelona, dass kleinsträumige Entwicklungspläne eingebettet in einem Gesamtkonzept der Stadtplanung weit mehr erreichen. Auch deshalb, weil die Bevölkerung bei der Erstellung dieser Pläne aktiv als StadtteilexpertInnen mitwirken kann und so die Akzeptanz für Planungen deutlich steigt.
Eine sensible Bestandsaufnahme mit teilhabenden BürgerInnen vor der Erstellung von Bezirksentwicklungsplänen wäre diesbezüglich sehr wertvoll.
Das Aneignen von Sensibilität für Stadträume ermöglicht eine durchaus lustvolle Entdeckungsreise durch die Stadt.
Mein Vorschlag als „Grundschule“: einige Routen für das Kennenlernen spezifischer Stadtsituationen im kleinmaßstäblichen Tempo, (also gehen, skaten oder Rad fahren), Stadtplan mitnehmen, aufmerksam schauen, vergleichen und hinterfragen, warum etwas so geworden ist, wie es ist.
Viel Vergnügen!
Route 1: „Gründerzeitviertel“
Start: U1 Reumannplatz etwa Linie 6 folgend Richtung Matzleinsdorferplatz,
oder U3 Schweglerstraße etwa Linie 9 folgend Richtung Rosensteingasse
Route 2: „Leberberg“
Linie 71 Station Svetelskystraße kreuz und quer Richtung Zentralfriedhof
Route 3: „ Liesing“
SBahn Liesing Eine Runde beginnend mit dem Brauereigelände Breitenfurterstraße, dann Aquädukt folgend Richtung Ketzergasse (Landesgrenze), Ketzergasse folgend bis zu U6 Siebenhirten...
Route 4: „ Hirschstetten”
U1, Linie 25 bis Erzherzog-Karl Straße dann immer nordwärts kreuz und quer über Hirschstetten Ort, über Siedlung westlich Badeteich und Gewerbepark Nord bis zum Rautenweg (Linie27A)
Route 5: „Brunnenviertel“ Samstag vormittag !
Linie 44 Ortliebgasse über Huberpark und Yppenplatz in Brunnengasse
Route 7 : « St. Marx »
U3 Gasometer (!) und durchkämpfen bis Rinderhalle